Der steirische Verkehrsverbund, in dem die öffentlichen steirischen Verkehrsunternehmen zusammengeschlossen sind, darf gemäß einer Regelung des Landes seine Tarife jährlich um das 1,5-Fache der offiziellen Teuerungsrate erhöhen. Bis vor kurzem war es sogar das 1,75-Fache. Deshalb steigen die Fahrpreise rasant an. Die KPÖ kritisiert, dass der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel dadurch immer unattraktiver wird, und fordert ein Ende dieser Teuerungsautomatik.
Gerade in Zeiten einer schweren Wirtschaftskrise sei es dringend nötig, die Teuerung beim öffentlichen Verkehr auszusetzen. Der Verkehrsverbund Tirol hat bereits angekündigt, auf 2021 auf eine Fahrpreiserhöhung zu verzichten. Auch die ÖBB haben im vergangenen Herbst die jährliche Preiserhöhung ausgesetzt. In der Steiermark wird aber an der Teuerung weit über der Inflation festgehalten.
Tatsächlich wurden manche Fahrpreistypen in den vergangenen Jahren sogar viel stärker verteuert. Wie die KPÖ aufzeigte, wurde die 1-Zonen-Stundenkarte 2019 um 4,2 % erhöht, die entsprechende 24-Stunden-Karte um 3,8 % – ebenso die 2-Zonen-Jahreskarte, die im Berufsverkehr im Großraum Graz eine wichtige Rolle spielt.
Erfolgsmodell der Jahreskarte in Graz
Umweltfreundliche Mobilität ist nicht nur aus Gründen des Klimaschutzes wichtig, sie hilft auch, die Feinstaubbelastung zu senken. Dass sehr viele Menschen bereit sind, bei leistbarer Preisgestaltung auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, zeigt das Erfolgsmodell der Jahreskarte in Graz, die auf Betreiben der KPÖ im Jahr 2015 verbilligt wurde und Tausende zum Umstieg bewegt hat. Leider werde der Preis unter ÖVP-Regie seither wieder in die Höhe getrieben.
Der Antrag von KPÖ-LAbg. Werner Murgg an den Landtag, sich zukünftig im Verkehrsverbund gegen die Anhebung der Fahrpreise um das 1,5-Fache des Verbraucherpreisindexes auszusprechen, wurde von SPÖ, ÖVP und FPÖ abgelehnt.
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