Die FPÖ Steiermark hat sich bereits länger gegen die Feinstaubbeschränkung in der Region Graz ausgesprochen. Mario Kunasek, führt mit dem Motto „Die Steiermark bleibt Autoland“ einen Wahlkampf, der klar gegen das Tempolimit auf den Autobahnen gerichtet ist. Aktuell wirkt der sogenannte Luft-100er, der alle Fahrzeuge außer E-Autos bremst, als Katalysator unzufriedener Stimmen. Die ÖVP zeigt sich in dieser Debatte eher pragmatisch und sieht den Luft-100er als Anlass für öffentliche Diskussionen und Ärger.
Am Freitag, den 31. Januar 2025, wird der Luft-100er im Rahmen einer Regierungsklausur zur Sprache kommen. Die Koalition aus Blau und Schwarz plant, diese Geschwindigkeitsbeschränkung endgültig abzuschaffen. Vor allem die Grünen kritisieren diesen Schritt scharf. Sie argumentieren, dass das Tempolimit eine entscheidende Maßnahme zur Verbesserung der Luftqualität in Graz war. Sandra Krautwaschl und Judith Schwentner, die Grazer Vizebürgermeisterin, betonen, dass die Abschaffung dieses Limits einen Rückschritt für die Gesundheit der Bürger und den Klimaschutz darstellen würde.
Der Luft-100er wurde 2004 eingeführt und über die Jahre regional ausgedehnt. Eine Umfrage im Jahr 2023 ergab, dass über zwei Drittel der Steirer gegen dieses Tempolimit sind, das unter Autofahrern recht unbeliebt ist. In Salzburg und Tirol wurde die Regelung Ende 2023 aufgehoben, was eine Debatte auch in der Steiermark auslöste. Ursula Lackner von der SPÖ bekräftigte jedoch, dass in der Steiermark die Tempo-Beschränkung bestehen bleibt.
Eine Studie der TU Graz stellte die Wirksamkeit dieser Regelung zur Luftqualitätsverbesserung fest, was von Fachleuten durchweg unterstützt wird. Aktuell gilt die Geschwindigkeitsbeschränkung von 100 km/h auf der A2 zwischen Sinabelkirchen und Graz sowie auf der A9 bis zum Gratkorntunnel. Jährlich gibt es rund 22.000 Verfahren wegen Verstößen gegen diese Regelung in der Steiermark.