Die Stadt Graz steht an einem Wendepunkt in der Mobilität, wie die aktuelle Vorstellung des Mobilitätsplans 2040 zeigt.
Bürgermeisterin Elke Kahr skizziert die Hauptziele: Sicherheit im Straßenverkehr, Ausbau des öffentlichen Verkehrs sowie die Ermutigung von Fußgängern und Radfahrern sind essenzielle Bestandteile dieses Plans. Der Straßenraum soll auf vielfältige Weise optimiert werden und gleichzeitig in Wohngebieten für Ruhe sorgen, ohne den motorisierten Verkehr auszuschließen. Ein durchdachtes Parkraummanagement, das die Bedürfnisse der Anwohner berücksichtigt, gehört ebenfalls zu den Prioritäten. Der Verkehr zwischen Stadt und Umland soll durch Park-and-Ride-Angebote verbessert und in Nähe der Pendlerströme gestaltet werden, ergänzt durch attraktivere Wechselmöglichkeiten zum öffentlichen Verkehr. Die Projekte, die in diesem Rahmen entwickelt werden, sollen in enger Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Bezirken erarbeitet werden, wobei jede Maßnahme schließlich eine eigene Genehmigung im Gemeinderat benötigt.
Vizebürgermeisterin Judith Schwentner betont, dass dieser Mobilitätsplan nicht als starres Regelwerk zu verstehen ist, sondern als flexibler, strategischer Leitfaden. Der Mensch bleibt stets im Zentrum der Planungen, und das Ziel ist, allen Verkehrsteilnehmern – vom Kind bis zur Seniorin – gerecht zu werden, egal ob zu Fuß, auf dem Rad, im Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Doris Kampus, Vorsitzende der SPÖ, hebt hervor, dass die Schaffung eines lebenswerten Graz oberste Priorität hat. Die Grundlage dafür bildet dieser Mobilitätsplan, dessen Einzelprojekte jedoch noch die Zustimmung des Gemeinderats brauchen, bevor sie realisiert werden können. Für die SPÖ ist es außerdem essenziell, die Bezirke in die Planung einzubeziehen.
Barbara Urban, Leiterin des Projekts in der Verkehrsplanungsabteilung, weist auf die Verpflichtung aller österreichischen Landeshauptstädte hin, bis 2027 einen nachhaltigen Mobilitätsplan zu präsentieren. Graz befindet sich mit dem Mobilitätsplan 2040 bereits auf dem richtigen Weg. Ein zentrales Element des Plans stellt die Einbeziehung der Öffentlichkeit und verschiedener Interessengruppen dar. Durch einen umfangreichen Beteiligungsprozess konnten die Themen der Urbanen Mobilität und ihre Herausforderungen verständlich aufgezeigt, Rückmeldungen eingeholt und das Bewusstsein geschärft werden. Es gelang, Multiplikatoren zu gewinnen, um den Dialog über den Mobilitätsplan in den Bezirken anzustoßen und möglichst viele Bürger als aktive Mitgestalter der Mobilitätswende zu gewinnen.
Michael Szeiler von con.sens verkehrsplanung hebt hervor, dass Graz sich mit diesem Plan erneut als Vorreiter in Sachen zukunftsfähige Mobilität positioniert. Die Förderung des Fußgehens, Radfahrens sowie des öffentlichen Verkehrs lädt alle Grazer und Pendler dazu ein, umweltbewusst von einem Ort zum anderen zu gelangen. Die geplanten Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung reagieren auf die Bedürfnisse der Bürger, während die Erreichbarkeit für den Kfz-Verkehr in ansprechender Qualität erhalten bleibt.
Harald Frey von der Technischen Universität Wien bringt die ehrgeizigen Ziele und die Vielzahl an Maßnahmen des Mobilitätsplans 2040 auf den Punkt. Er verdeutlicht, dass es ein Zielkonzept ist, das die Mobilität im Jahr 2040 für die Bürger von Graz sozial gerecht und umweltfreundlich gestalten kann. Ein kontinuierliches Monitoring soll dabei helfen, die Ziele der schrittweise umgesetzten Maßnahmen zu überprüfen und die Erreichbarkeit in einer immer größer werdenden Stadtregion sicherzustellen.