Freitagnachmittag, 4. März 2022, stoppten Autobahnpolizisten einen slowenischen Transportunternehmer, nach dem seit Monaten gefahndet worden war. Der Mann steht im Verdacht, zwei Mitarbeiter gedroht und zu illegalen Fahrten angestiftet zu haben.
Am 17. November 2021 zeigte ein 54-jähriger Transportunternehmer telefonisch bei der Autobahnpolizei Hartberg an, dass sein ehemaliger Mitarbeiter mit einem Lkw seiner Firma unberechtigt auf der A2 von Wien nach Graz unterwegs sei.
Der Unternehmer habe den 26-Jährigen am Vortag bereits gekündigt.
Der 26-Jährige aus Bosnien-Herzegowina konnte nach einer Fahndung noch am selben Tag angehalten und zu den Vorwürfen befragt werden. Dabei gab der Mann an, dass er seit August 2021 von seinem Firmenchef wiederholt zu gesetzlichen Übertretungen angestiftet bzw. genötigt worden war. Unter anderem habe der 54-Jährige Fahrten ohne Verwendung der Fahrerkarte im digitalen Kontrollgerät sowie das unberechtigte Abfahren von der Autobahn, zur Umgehung der Mautgebühr, gefordert. Widrigenfalls müsse er mit einer drastischen Gehaltsreduzierung rechnen. Seine Angaben konnte der 26-Jährige mit Sprach- und Textnachrichten seines Chefs nachweisen sowie dessen vorgegebene Fahrtrouten belegen.
Nachdem er sich geweigert hatte, weitere gesetzeswidrige Fahrten durchzuführen und den Lkw ohne Beladung nach Slowenien fahren wollte, sei es zur mündlichen Kündigung gekommen.
Ein weiterer Lkw-Lenker des Transportunternehmers konnte im Zuge der polizeilichen Ermittlungen am 18. November 2021 angehalten und kontrolliert werden. Der 60-Jährige aus Bosnien-Herzegowina gab dabei an, vom 54-jährigen Firmenchef in gleicher Weise zu gesetzlichen Übertretungen angestiftet bzw. genötigt worden zu sein. Ihm wurde bei Zuwiderhandeln ebenso mit drastischen Gehaltskürzungen gedroht; wie sein Arbeitskollege konnte auch er seine Aussagen belegen.
Der 54-jährige war nach seiner Anzeige nicht mehr erreichbar und entzog sich sämtlichen Aufforderungen zur polizeilichen Einvernahme.
Freitagnachmittag, 4. März 2022 gegen 16.15 Uhr, bemerkten Polizisten der Autobahnpolizei Hartberg den 54-jährigen Transportunternehmer, als dieser mit seinem Lkw auf der A2 in Fahrtrichtung Süden unterwegs war, und hielten ihn im Bereich Laßnitzhöhe an.
Der Slowene, nach dem bereits gefahndet worden war, zeigte sich zu den Vorwürfen nicht geständig. Er wird wegen verwaltungs- und strafrechtlicher Übertretungen der Bezirkshauptmannschaft Graz-Umgebung bzw. der Staatsanwaltschaft Graz angezeigt.
Steigende Transportkosten sowie eine finanzielle Dysbalance seines Unternehmens dürften ihn zu seinen Handlungen veranlasst haben.
Die beiden Mitarbeiter wurden wegen Verwaltungsübertretungen angezeigt.
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