1. April 2025
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Graz

Festnahmen in Österreich: Schwere „Hate Crime“-Delikte aufgeklärt

Am 21. März 2025 sind seit den frühen Morgenstundenmehr als 400 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte bundesweit im Einsatz, angeführt von steirischen Ermittlungsbehörden. Der Hintergrund dieser kriminalpolizeilichen Aktion sind schwerwiegende Straftaten, die im Zusammenhang mit sogenannten „Hate Crime“-Delikten aufgrund der sexuellen Orientierung der Opfer stehen. In diesem Zusammenhang wurden 15 Personen festgenommen und 23 Hausdurchsuchungen in insgesamt sieben Bundesländern durchgeführt.

Die Polizei und die Staatsanwaltschaft ermitteln bereits seit mehreren Monaten gegen eine Tätergruppe, die verdächtigt wird, ihre späteren Opfer brutal überfallen, gedemütigt und zum Teil schwer verletzt zu haben, basierend auf deren sexueller Orientierung. Die Mehrheit der männlichen Opfer wurde unter falschen Vorwänden und über „Fake-Profile“ auf Datingplattformen zu nicht strafbaren Treffen an verschiedenen öffentlichen Orten gelockt. Dort warteten die Täter meist nachts in kleinen Gruppen und teilweise maskiert auf ihre Opfer, um sie gewaltsam zu misshandeln. In einigen Fällen kam es zu Mordversuchs-Ermittlungen, da die Gewaltanwendungen der Täter sich im Verlauf der Übergriffe steigerten. Videos dieser Taten wurden häufig im Internet oder in speziellen Foren veröffentlicht.

„AG Venator“ ermittelt
Nach einem Überfall auf einen Mann südlich von Graz im Juli des Vorjahres hat das Landeskriminalamt (LKA) Steiermark in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Graz Ermittlungen aufgenommen. Die Feststellung mehrerer solcher Fälle dieser bedrohlichen Art von „Selbstjustiz“ in ganz Österreich führte zur Bildung einer eigenen Arbeitsgruppe (AG) mit Fokus auf die Delikte Leib/Leben, Raub und Sexualdelikte. Bei umfassenden Ermittlungen in der Szene wurden bereits 17 Übergriffe festgestellt, wobei keines der Opfer mit der pädophilen Szene in Verbindung steht. Die Ermittler vermuten eine deutlich höhere Dunkelziffer und weitere Straftaten, insbesondere da viele Opfer aus Scham keine Anzeigen erstatten und voreingenommene Straftaten häufig schwerwiegende (psychische) Folgen für gesamte Personengruppen haben. Betroffene dieser Straftaten werden gebeten, sich beim LKA Steiermark (059133/60-3333) zu melden.

Zahlreiche Hausdurchsuchungen
Bereits mehrere Tatverdächtige wurden identifiziert. Im Rahmen einer groß angelegten und synchron in sieben Bundesländern (außer Kärnten und Vorarlberg) durchgeführten Schwerpunktaktion fanden heute Morgen, angeordnet von der Staatsanwaltschaft Graz, 23 Hausdurchsuchungen und 15 Festnahmen statt. Bei den Festgenommenen handelt es sich um zwölf Männer und drei Frauen im Alter zwischen 14 und 26 Jahren, darunter elf österreichische Staatsbürger sowie jeweils ein deutscher, kroatischer, rumänischer und slowakischer Staatsbürger. Eine Festnahme erfolgte in Zusammenarbeit mit internationalen Behörden in der Slowakei. Darüber hinaus wurden zahlreiche Beweismittel sichergestellt, die kriminaltechnisch ausgewertet werden. Neben Spezialkräften der Einsatzkommandos COBRA und WEGA waren auch zahlreiche Kriminalbeamte gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft an verschiedenen Orten in Österreich im Einsatz. Die Ermittlungen zu weiteren Straftaten und den Hintergründen der Tatverdächtigen sind noch im Gange.

Hasskriminalität in Österreich
Unter dem Begriff „Hate Crime“, der auf Deutsch als Hasskriminalität übersetzt wird, werden vorurteilsmotivierte Straftaten verstanden, die, neben einem kriminellen Motiv, vor allem aus Hass oder Vorurteilen gegenüber bestimmten Personengruppen begangen werden. Dies betrifft zum Beispiel Abneigung aufgrund von Herkunft, Religion, Hautfarbe, Geschlecht oder sexueller Orientierung. Seit November 2020 werden Vorurteilsmotive in Österreich systematisch von der Polizei erfasst. Im Jahr 2023 wurden in ganz Österreich 5.668 vorurteilsmotivierte Straftaten verzeichnet. Weitere Informationen hierzu sind im „Hate Crime“-Jahresbericht des Bundeskriminalamtes erhältlich.

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