Flinserl, Trommelweiber, Maschkera-Fischer und Pless: Das sind nur einige der besonderen Faschingsgestalten im Ausseerland. Von Faschingssonntag bis Faschingsdienstag werfen sich die Feierlustigen in Schale, ziehen durch die Orte und genießen das gesellige Miteinander.
Der Fasching ist tatsächlich die fünfte Jahreszeit im Ausseerland. Mit seinen traditionellen Faschingsgruppen wird es richtig bunt in den winterlichen Orten und Straßen. Eine ganz besondere und lustige Stimmung von der sich Einheimische und Gäste gleichermaßen anstecken lassen. Das gemeinsame Feiern steht einmal mehr im Ausseerland im Vordergrund.
sagt Pamela Binder, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Ausseerland Salzkammergut.
Eine dieser traditionellen Faschingsgruppen im Ausseerland sind die Trommelweiber. Die Trommelweiber gibt es in Bad Aussee, Altaussee und Grundlsee, wobei in Bad Aussee noch zwischen den Markter- oder Bürger- und den Arbeitertrommelweibern unterschieden wird.
Einer Überlieferung zufolge entstammen die Trommelweiber – die fast ausschließlich männlich sind – der Tatsache, dass die Männer früher gerne ins Wirtshaus gingen und von dort nicht mehr heimkamen. Deshalb seien die Frauen, damals noch in typisch weißen Nachtgewändern, mit Ofen- und Topfdeckeln ausgerückt und haben ihre Gatten sozusagen „heimgetrommelt“.
Der Fasching steht ja dafür, jemanden oder etwas zu parodieren, also „haben die Männer den Spieß umgedreht“, lacht Andreas Winkler, Obertrommelweib der Markter Trommelweiber, und damit begonnen, am Faschingsmontag als Trommelweiber durch den Ort zu ziehen.
Jede Gruppe von Trommelweibern unterscheidet sich
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In Bad Aussee, Altaussee und Grundlsee ziehen also immer am Faschingsmontag die Trommelweiber durch die Orte, begleitet von Musikkapellen. Dabei tragen sie weiße Nachtgewänder und zum Teil Masken vor dem Gesicht. Interessant dabei ist nämlich auch, dass es innerhalb der Ortsgruppen Unterschiede beim Gewand gibt: Während die Grundlseer Trommelweiber ein ganz weißes Nachthemd tragen, gehen die Markter mit bunten Schürzen und die Altausseer Trommelweiber mit Bordüren an ihren Kleidern, die entweder gelb, rot, blau oder grün sein können.
Außerdem gibt es bei den Altausseer Trommelweibern noch eine Besonderheit: Es
sind allesamt Frauen, die durch den Ort trommeln. Begleitet werden sie von meist männlichen Musikanten. Obertrommelweib Martina Gaisberger ist stolz auf ihre Gruppe:
Für mich ist es eine große Ehre, bereits seit fast 30 Jahren als Trommelweib gehen zu dürfen.
Zuletzt kommen dann am Faschingsdienstag noch die Arbeitertrommelweiber, die sich – im Gegensatz zu den Markter Trommelweibern, die allesamt aus bürgerlichem Haus stammten – aus Salinenmitarbeitern und Holzknechten gründeten. In ihren weißen Gewändern mit bunten Bordüren vollenden sie sozusagen den jährlichen Trommelweibermarsch.
Höhepunkte der heurigen Faschingssaison
Neben zahlreichen Faschingsbällen und -briefen markieren der Faschingsmontag sowie der Faschingsdienstag die Höhepunkte im Ausseer Fasching, der als Gesamtes auch zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Am Faschingsmontag, 3. März, ziehen die Trommelweiber in Bad Aussee, Altaussee und Grundlsee bereits ab dem Vormittag durch die Orte. Am Faschingsdienstag um 14 Uhr starten schließlich die farbenprächtigen Flinserl – die als Vorboten des Frühlings gelten – ihren Umzug durch Bad Aussee.
Der Ausseer Fasching mit seinen bunten Figuren und Bräuchen ist immer wieder ein Erlebnis, das jeder einmal erlebt haben sollte.